- Gumpp
- Gụmpp,Tiroler Baumeisterfamilie des Barock, die v. a. in Innsbruck tätig war.M. Krapf: Die Baumeister G. (Wien 1979).Vertreter:1) Christoph, der Jüngere, * Innsbruck 28. 5. 1600, ✝ ebenda 2. 3. 1672, Vater von 3); wurde 1633 Hofbaumeister in Innsbruck, wo er für Erzherzog Leopold V. das Comödienhaus (1628-30, nicht erhalten), den ersten großen Theaterbau nördlich der Alpen, vollendete. Er erbaute dort ferner die Mariahilfkirche (1647-49), das Hoftheater (1635-55, nicht erhalten) sowie in Wilten den barocken Neubau der Stiftskirche (1649-65).2) Georg Anton, * Innsbruck 22. 10. 1682, ✝ ebenda 19. 12. 1754, Sohn von 3); nach Ausbildung in Italien Mitarbeiter seines Vaters. 1711 wurde er Hofbaumeister in Innsbruck, wo er nach dem Franziskanerkloster (1718/19; heute Tiroler Volkskunstmuseum) in Anlehnung an den römischen Hochbarock das Landhaus der Tiroler Stände (1724-28) und die Johanneskirche (1729-32) schuf. 1715-17 erbaute er die Heiligblutkapelle der Zisterzienserabtei in Stams.3) Johann Martin, der Ältere, * Innsbruck 7. 11. 1643, ✝ ebenda 3. 7. 1729, Sohn von 1), Vater von 2) und 4); ab 1692 Hofbaumeister in Innsbruck. Er brachte in seine Entwürfe italienisches Formengut ein, das er mit Elementen der süddeutschen Spätrenaissancearchitektur verschmolz: Fuggerpalais (1679-90), Palais Ferrari (1683-91), Umgestaltung des alten Regierungsgebäudes (1690-92), Zisterzienserabtei Stams (1692-99), Spitalskirche, Ursulinenkloster und -kirche (1701-05).
Universal-Lexikon. 2012.